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Spreewaldkonferenz muss Bekenntnis zur Kulturlandschaft setzen!

Spreewaldkonferenz muss Bekenntnis zur Kulturlandschaft setzen!

Wendorff: „Weniger ist manchmal mehr! Erst die Nutzung schafft wertvolle Kulturlandschaft!“

Anlässlich der am heutigen Montag stattfindenden 10. Spreewaldkonferenz greifen die Verbände im Forum Natur die durch die Biosphärenreservatsverwaltung geplante Erweiterung der Kernzone des Schutzgebietes auf. „Die immer wieder vorgetragene Behauptung, dass eine Erweiterung der Kernzone zur Erreichung des sogenannten 3 % Zieles der UNESCO notwendig sei, ist schlichtweg falsch“, stellt Henrik Wendorff klar. So gäbe es, unabhängig von der Frage der Sinnhaftigkeit von Totalreservatsausweisungen in jahrhundertealter Kulturlandschaft, natürlich auch die Möglichkeit der Reduzierung der Gesamtflächenkulisse des Biosphärenreservates. „Wir begrüßen es daher sehr, dass die Organisatoren in diesem Jahr den Fokus auf den Spreewald als Wald gesetzt haben, da gerade dieser Aspekt die Probleme auch aller anderen Landzungen in besonderer Weise verdeutlicht“, so der Vorstand des Form Natur.

Wendorff macht sich dafür stark, die gute Entwicklung, die das Biosphärenreservat in den letzten Jahren genommen hat, nicht durch überzogene und unnötige Forderungen des Naturschutzes zu riskieren. „Es ist an der Zeit, dass der Naturschutz ein Zeichen setzt und einen kooperativen Weg seinen Partnern gegenüber einschlägt“. Überdies sei die Ausweitung weiterer Totalreservate naturschutzfachlich völlig kontraproduktiv. Insbesondere der Spreewald sei eine klassische Kulturlandschaft, die erst aus der Nutzung hervorgegangen ist. So hätten gerade in jüngster Zeit die katastrophalen Waldzerstörungen im Revier Schützenhaus gezeigt, dass die Aufgabe der behutsamen Bewirtschaftung der Wälder genau das Gegenteil von Naturschutz darstellt. „Es kann nicht sein, dass wir die stabilen Erlen-Eschenbestände des Spreewaldes durch Nichtstun in „Grauweiden-Sümpfe“ zurückwandeln, die touristisch wie naturschutzfachlich weitgehend unproduktiv sind“, so Wendorff. Gleiches gelte für viele Biotope, die auf eine Beweidung mit Tieren angewiesen seien, um ihren kulturlandschaftlichen Charakter und ihren naturschutzfachlichen Wert zu erhalten.

Die Verbände im Forum Natur appellieren daher an die Landesregierung, die in den Randbereichen des Biosphärenreservates reichlich vorhandenen Flächen, die ohnehin keinen sinnvollen Schutzstatus besitzen, für die Reduzierung der Gesamtflächenkulisse zu nutzen. „Wenn das Land Brandenburg meint, dass es weitere Totalreservate benötige, so stehen insbesondere im Bereich der Bergbaufolgelandschaften großflächige Räume für Experimente aller Art zur Verfügung. Wertvolle Kulturlandschaft zu zerstören, kann und darf nicht das Ziel des brandenburgischen Naturschutzes sein“, stellt Wendorff fest.

Ansprechpartner: Gregor Beyer, Geschäftsführer (+49 151 22655769)

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Im Miteinander, nicht im Gegeneinander erweist sich gute Umweltpolitik

Im Miteinander, nicht im Gegeneinander erweist sich gute Umweltpolitik

Müller: „Die Personalentscheidungen in der Umweltverwaltung stärken den Naturschutz im Land!“

Zu den seit gestern im Umlauf befindlichen Aussagen eines Umweltverbandes, wonach im Ministerium für ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft personelle Veränderungen auf der Abteilungsleiterebene anstehen, erklärt der stellvertretende Vorsitzende des Forums Natur Brandenburg, Rüdiger Müller, folgendes:

„In der Tat ist es zutreffend, dass es im Bereich der Umweltverwaltung in den vergangenen zwei Jahren eine Reihe von personellen Veränderungen gegeben hat. Die Verbände des ländlichen Raumes verfolgen solche Entwicklungen mit großem Interesse und können diesbezüglich feststellen, dass viele dieser Veränderungen zu einer deutlich besseren Qualität in der Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landnutzung beigetragen haben. Sowohl auf der übergeordneten Ebene des „Landesamtes für Umwelt“ (LfU), als beispielsweise auch im „Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin“, haben personelle Neubesetzungen zu einer deutlichen Entschärfung der Diskussionen um die FFH-Managementplanungen geführt. Ebenso zeigt das Spannungsfeld zwischen Mensch und Wolf, genauso wie beim Biber und anderen Konfliktarten, dass ein neuer Weg der Gemeinsamkeit zwischen Vertretern von Naturschutz und Betroffenen, erstmals zur wahrnehmbaren Entschärfung von Konflikten beiträgt.

Wir halten es deshalb auch für kontraproduktiv, wenn aktuelle Personalentscheidungen von interessierten Gruppen dahingehend uminterpretiert werden, dass diese im Rahmen einer sogenannten „Doppelstrategie“ zu einer Schwächung des Naturschutzes in Brandenburg führen sollen. Das Gegenteil ist der Fall! Wir stellten fest, dass mit den durch Minister Vogelsänger getroffenen Entscheidungen ein begrüßenswerter Weg eingeschlagen wurde, der zu einem neuen Miteinander und zu einer deutlichen Stärkung des Naturschutzes führt! Die Wagenburgmentalität der Konservierung alter Konflikte sollte nicht die Politik von Umweltverbänden sein. Ebenso begrüßen es die Verbände im Forum Natur, dass der Minister vorausschauend eine Personalpolitik betreibt, die der Tatsache des altersbedingten Ausscheidens verschiedenster Verantwortungsträger frühzeitig Rechnung trägt.

Die Verbände des ländlichen Raumes freuen sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem zukünftigen Abteilungsleiter Naturschutz im Ministerium. Wir erwarten, dass dieser alle Naturschützer, einschließlich der Landnutzer, an einen Tisch bringt, um gemeinsam den Naturschutz im Land weiter voran zu bringen. Für diesen Weg, eines auf Kooperation aufbauenden Naturschutzes und dessen Weiterentwicklung, reichen wir den Verantwortungsträgern im den Ministerien, den Landesämtern wie der gesamten Naturschutzverwaltung die ausgestreckte Hand!

Ansprechpartner: Rüdiger Müller, Vorstand
Gregor Beyer, Geschäftsführer, (+49 151 22655769)

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Verbände übergeben Vorschlag zum Wasserrecht

Verbände übergeben Vorschlag zum Wasserrecht

Thomas Weber: „Vorbildlicher und transparenter Weg im Rahmen der demokratischen Mitwirkung an einem Gesetzgebungsverfahren!“

Die im Forum Natur Brandenburg organisierten Verbände haben heute zusammen mit den Partnern „Städte- und Gemeindebund“ und „Landeswasserverbandstag“ im Landtag den Verbändevorschlag zur Novellierung der wasserrechtlichen Vorschriften an den Ausschuss für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft übergeben. Der Präsident des Waldbesitzerverbandes, Thomas Weber, betonte in seiner Begrüßung die besondere Bedeutung dieser Übergabe; die einen geradezu vorbildlichen und transparenten Weg im Rahmen der demokratischen Mitwirkung an einem Gesetzgebungsverfahren darstelle.

In einer kurzen Präsentation stellte der Geschäftsführer des Forums Natur, Gregor Beyer, anhand der Mitgliedschaftsregelung in den Unterhaltungsverbänden und der Differenzierung der Beiträge die Eckpunkte des Papieres vor. Zentrale Absicht der Vorschläge sei es, dass es zukünftig bei der Gewässerunterhaltung im Land von der Konfrontation zur Partnerschaft komme. Es müsse gelingen, dass aus Streitgegnern Mitarbeiter in den Verbänden werden, die am Tisch sitzen und sich einbringen! Gleichzeitig legte er anhand der Regelungsvorschläge für die Gewässerrandstreifen dar, dass die Bearbeiter sehr weitgehend bemüht waren zu Lösungsvorschlägen zu kommen, bei denen Naturschutz und Landnutzung im Rahmen praktikabler Wege zueinander finden. Gleichsam hob er auch auf die Befahrbarkeit von Gewässern ab, zu der die Verbände eine Anregung für die zukünftige Ausübung der Angelfischerei unter Nutzung von Elektromotoren macht.

Der Verbändevorschlag wurde schließlich durch Thomas Weber an die Präsidentin des brandenburgischen Landtags, Britta Stark, stellvertretend für die Abgeordneten des Ausschusses übergeben. Die anwesenden Parlamentarier machten in einer anschließenden Runde deutlich, dass man sich nun intensiv mit den Vorschlägen der Verbände auseinandersetzen werde um das Thema im kommenden Jahr im Ausschuss erneut aufzurufen. Die Vertreter des Forum Natur wiesen abschließend darauf hin, dass die Verbandsarbeit nun an dieser Stelle durch die Überreichung der Vorschläge endet und der Staffelstab in die denkbar besten Hände, nämlich die der gewählten Vertreterinnen und Vertreter der Brandenburger, übergeht.

Verbändevorschlag zum download: final_verbaendevorschlag_bbgwg_22.12.2016

 

Der Wolfsnachwuchs wird flügge, die Politik bleibt in Deckung!

Der Wolfsnachwuchs wird flügge, die Politik bleibt in Deckung!

Schmidt: „Wir missbrauchen die Weidetierhalter momentan als Versuchskaninchen!“​

In diesen Wochen wird der brandenburgische Wolfsnachwuchs flügge und beginnt die Jagdgründe des Landes zu erkunden. Für die Verbände im Forum Natur ist dies Anlass, darauf hinzuweisen, dass die Politik entgegengesetzt dazu in Deckung bleibt und die Landnutzer mit einer Unzahl ungeklärter Fragen alleine lässt. Es ist erfreulich, dass sich die Wolfspopulationen stabil in Richtung eines günstigen Erhaltungszustandes entwickeln. Die südliche Hälfte des Landes ist inzwischen nahezu flächendeckend besiedelt und mit zunehmender Körpergröße nimmt auch der Appetit der Jungwölfe zu. Damit wächst auch wieder die Versuchung, den Hunger mit Fleisch von Schafen, Rindern oder Pferden auf den vielen Koppeln im Land zu stillen. Entgegen früherer Beteuerungen von „Wolfsexperten“ zeigen die Erfahrungen der letzten Monate und Jahre, dass Wölfe auch Herden von Mutterkühen und Stuten mit Fohlen auf Koppeln angreifen. „Dass der derzeit noch gültige Wolfsmanagementplan des Landes nicht einmal erwähnt, dass Rinder und Pferde ebenfalls potenzielle Beutetiere des Wolfes und da-mit gefährdet sind, verdeutlicht die vorherrschende Naivität im Umgang mit dem Wolf“, stellt der Vorsitzende des Forum Natur, Gernot Schmidt, fest.

Mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung für Herdenschutzhunde durch Minister Vogelsänger in der vergangenen Woche sei erneut ein wichtiger, aber nur kleiner Baustein im Wolfsmanagement auf den Weg gebracht worden. Dies dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Unmenge von Fragen weiterhin gänzlich ungeklärt sind und der aktuelle Wolfsmanagementplan auf eklatanten Fehleinschätzungen basiert und dringend einer radikalen Überarbeitung bedarf. „Wir begrüßen, dass für die Schafshalter als den Erstbetroffenen zwischenzeitlich eine Reihe von finanziellen Möglichkeiten geschaffen wurden“, so Schmidt. Wie rudimentär dieser Ansatz sei, verdeutliche das Ministerium mit seiner Presseinformation selbst, wenn es darauf hinweise, dass der Schutz von Kälberweiden nur im Einzelfall möglich sei. Mit dem weiteren Anwachsen der Wolfspopulationen werde sich der Fokus von den Schafen schnell auf die Rinder- und Pferdehalter verschieben. „Momentan missbrauchen wir die Weidetierhalter als Versuchskaninchen und verschließen die Augen vor den Schadensdimensionen, die angesichts der Dynamik des Wolfsnachwuchses schnell auf uns zukommen werden“, macht der Vorsitzende des Forum Natur deutlich.

Die Verbände fordern daher einen konkreten Aktionsplan, der unter Simulation der Populationsdynamik des Wolfes und der heutigen Schadenssituation Verlässlichkeit für die betroffenen Landnutzer schafft. Momentan sei die Politik auf dem besten Wege, die Akzeptanz für den Wolf zu verspielen. „Alleine die Tatsache, dass das Ministerium den Schadensausgleich für Rinder und Pferde an sogenannte Mindeststandards bei der Koppelung bindet, die jedem Hochsicherheitstrakt zur Ehre gereichen würden, macht deutlich, dass hier Balkonbiologen am Werk sind, die die Realitäten im ländlichen Raum nicht ansatzweise erfassen“, so Schmidt.

Ansprechpartner: Gregor Beyer, Geschäftsführer (+49 151 22655769)
Hintergrundinfo: http://goo.gl/Ttq5Kb

Tag des Wolfes – Träume in Realismus verwandeln!

Tag des Wolfes – Träume in Realismus verwandeln!

Schmidt: „Wer Wölfe will, der darf das Raubtier nicht zum Kurti machen!“


Seit einigen Jahren wird der 30. April von Umweltverbänden als „Tag des Wolfes“ begangen! Diesen Aktionstag nimmt das Forum Natur zum Anlass, um einen neuen Umgang mit dem Thema Wolf anzu-mahnen. „Das Erstarken der Wolfspopulationen in Deutschland wird nur dann zu einer Erfolgsge-schichte des Naturschutzes werden, wenn die durch einige Umweltverbände betriebene Verklärung dieser Tierart einer realistischen und pragmatischen Herangehensweise weicht“, stellte der Vorsit-zende des Forum Natur, Gernot Schmidt, fest. Dazu gehöre auch emotional abzurüsten. Weder Pa-nikmache vor dem Wolf, noch das Umfunktionieren des Raubtieres zu einem Schoßhund für die ur-bane Spendenklientel seien die Lösung.
Das Forum Natur plädiert daher zu aller erst für einen ehrlichen Umgang mit den Fakten. Seit rund fünfzehn Jahren erzählten nunmehr zumeist selbsternannte Wolfsexperten allerhand Märchen rund um den Wolf. „Zuerst wurde versichert, dass der Wolf ein scheues Tier sei. Dann wurde behauptet, dass der Wolf maximal das ein oder andere Schaf, aber niemals Rinder oder gar Pferde angehen würde. Und schließlich wurde ein Kontakt mit Hunden oder gar Spaziergängern als böswillige Unter-stellung von Panikmachern abgetan. „Dass nunmehr ein Wolf gezeigt hat, dass er die Aussagen von Wolfsexperten lügen straft, ist weder verwunderlich noch überraschend“, schlussfolgert Schmidt. Es sei kein Fortschritt, dass das eine Extrem, nämlich jeden bis 1992 auftretenden Wolf konsequent zu schießen, nun durch das gegenteilige Extrem, der völlig unkontrollierten Ausbreitung, ersetzt wurde.
Angesichts der Tatsache, dass in dieser Woche deutschlandweit nun erstmalig ein Wolf entnommen werden musste, werde deutlich, dass das jahrelange Leugnen von sogenannten „Problemwölfen“ in die Irre führe. „Wir gratulieren dem niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel zur vollzoge-nen Entscheidung und nehmen mit Respekt zu Kenntnis, dass ein „grüner“ Minister nun offenbar zu den notwendigen Einsichten gekommen ist.“ Gleichzeitig verdeutliche der Fall aber den Handlungs-bedarf für das wolfreichste Bundesland Brandenburg. „So wie in den meisten europäischen Ländern, in denen Wölfe vorkommen, muss es neben dem Wolfsmanagement auch für Brandenburg eine wildökologische Raumplanung geben in der bestimmt wird, wo Wölfe toleriert werden und wo sie nichts zu suchen haben“, fordert Gernot Schmidt. Noch hätten wir genügend Zeit, in aller Ruhe und Sachlichkeit diejenigen Entscheidungen zu treffen, die bei einem weiteren Anwachsen der Wolfspo-pulationen unausweichlich sein werden. Das ist die eigentliche Botschaft zum Tag des Wolfes!