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Der Wolfsnachwuchs wird flügge, die Politik bleibt in Deckung!

Der Wolfsnachwuchs wird flügge, die Politik bleibt in Deckung!

Schmidt: „Wir missbrauchen die Weidetierhalter momentan als Versuchskaninchen!“​

In diesen Wochen wird der brandenburgische Wolfsnachwuchs flügge und beginnt die Jagdgründe des Landes zu erkunden. Für die Verbände im Forum Natur ist dies Anlass, darauf hinzuweisen, dass die Politik entgegengesetzt dazu in Deckung bleibt und die Landnutzer mit einer Unzahl ungeklärter Fragen alleine lässt. Es ist erfreulich, dass sich die Wolfspopulationen stabil in Richtung eines günstigen Erhaltungszustandes entwickeln. Die südliche Hälfte des Landes ist inzwischen nahezu flächendeckend besiedelt und mit zunehmender Körpergröße nimmt auch der Appetit der Jungwölfe zu. Damit wächst auch wieder die Versuchung, den Hunger mit Fleisch von Schafen, Rindern oder Pferden auf den vielen Koppeln im Land zu stillen. Entgegen früherer Beteuerungen von „Wolfsexperten“ zeigen die Erfahrungen der letzten Monate und Jahre, dass Wölfe auch Herden von Mutterkühen und Stuten mit Fohlen auf Koppeln angreifen. „Dass der derzeit noch gültige Wolfsmanagementplan des Landes nicht einmal erwähnt, dass Rinder und Pferde ebenfalls potenzielle Beutetiere des Wolfes und da-mit gefährdet sind, verdeutlicht die vorherrschende Naivität im Umgang mit dem Wolf“, stellt der Vorsitzende des Forum Natur, Gernot Schmidt, fest.

Mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung für Herdenschutzhunde durch Minister Vogelsänger in der vergangenen Woche sei erneut ein wichtiger, aber nur kleiner Baustein im Wolfsmanagement auf den Weg gebracht worden. Dies dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Unmenge von Fragen weiterhin gänzlich ungeklärt sind und der aktuelle Wolfsmanagementplan auf eklatanten Fehleinschätzungen basiert und dringend einer radikalen Überarbeitung bedarf. „Wir begrüßen, dass für die Schafshalter als den Erstbetroffenen zwischenzeitlich eine Reihe von finanziellen Möglichkeiten geschaffen wurden“, so Schmidt. Wie rudimentär dieser Ansatz sei, verdeutliche das Ministerium mit seiner Presseinformation selbst, wenn es darauf hinweise, dass der Schutz von Kälberweiden nur im Einzelfall möglich sei. Mit dem weiteren Anwachsen der Wolfspopulationen werde sich der Fokus von den Schafen schnell auf die Rinder- und Pferdehalter verschieben. „Momentan missbrauchen wir die Weidetierhalter als Versuchskaninchen und verschließen die Augen vor den Schadensdimensionen, die angesichts der Dynamik des Wolfsnachwuchses schnell auf uns zukommen werden“, macht der Vorsitzende des Forum Natur deutlich.

Die Verbände fordern daher einen konkreten Aktionsplan, der unter Simulation der Populationsdynamik des Wolfes und der heutigen Schadenssituation Verlässlichkeit für die betroffenen Landnutzer schafft. Momentan sei die Politik auf dem besten Wege, die Akzeptanz für den Wolf zu verspielen. „Alleine die Tatsache, dass das Ministerium den Schadensausgleich für Rinder und Pferde an sogenannte Mindeststandards bei der Koppelung bindet, die jedem Hochsicherheitstrakt zur Ehre gereichen würden, macht deutlich, dass hier Balkonbiologen am Werk sind, die die Realitäten im ländlichen Raum nicht ansatzweise erfassen“, so Schmidt.

Ansprechpartner: Gregor Beyer, Geschäftsführer (+49 151 22655769)
Hintergrundinfo: http://goo.gl/Ttq5Kb

Tag des Wolfes – Träume in Realismus verwandeln!

Tag des Wolfes – Träume in Realismus verwandeln!

Schmidt: „Wer Wölfe will, der darf das Raubtier nicht zum Kurti machen!“


Seit einigen Jahren wird der 30. April von Umweltverbänden als „Tag des Wolfes“ begangen! Diesen Aktionstag nimmt das Forum Natur zum Anlass, um einen neuen Umgang mit dem Thema Wolf anzu-mahnen. „Das Erstarken der Wolfspopulationen in Deutschland wird nur dann zu einer Erfolgsge-schichte des Naturschutzes werden, wenn die durch einige Umweltverbände betriebene Verklärung dieser Tierart einer realistischen und pragmatischen Herangehensweise weicht“, stellte der Vorsit-zende des Forum Natur, Gernot Schmidt, fest. Dazu gehöre auch emotional abzurüsten. Weder Pa-nikmache vor dem Wolf, noch das Umfunktionieren des Raubtieres zu einem Schoßhund für die ur-bane Spendenklientel seien die Lösung.
Das Forum Natur plädiert daher zu aller erst für einen ehrlichen Umgang mit den Fakten. Seit rund fünfzehn Jahren erzählten nunmehr zumeist selbsternannte Wolfsexperten allerhand Märchen rund um den Wolf. „Zuerst wurde versichert, dass der Wolf ein scheues Tier sei. Dann wurde behauptet, dass der Wolf maximal das ein oder andere Schaf, aber niemals Rinder oder gar Pferde angehen würde. Und schließlich wurde ein Kontakt mit Hunden oder gar Spaziergängern als böswillige Unter-stellung von Panikmachern abgetan. „Dass nunmehr ein Wolf gezeigt hat, dass er die Aussagen von Wolfsexperten lügen straft, ist weder verwunderlich noch überraschend“, schlussfolgert Schmidt. Es sei kein Fortschritt, dass das eine Extrem, nämlich jeden bis 1992 auftretenden Wolf konsequent zu schießen, nun durch das gegenteilige Extrem, der völlig unkontrollierten Ausbreitung, ersetzt wurde.
Angesichts der Tatsache, dass in dieser Woche deutschlandweit nun erstmalig ein Wolf entnommen werden musste, werde deutlich, dass das jahrelange Leugnen von sogenannten „Problemwölfen“ in die Irre führe. „Wir gratulieren dem niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel zur vollzoge-nen Entscheidung und nehmen mit Respekt zu Kenntnis, dass ein „grüner“ Minister nun offenbar zu den notwendigen Einsichten gekommen ist.“ Gleichzeitig verdeutliche der Fall aber den Handlungs-bedarf für das wolfreichste Bundesland Brandenburg. „So wie in den meisten europäischen Ländern, in denen Wölfe vorkommen, muss es neben dem Wolfsmanagement auch für Brandenburg eine wildökologische Raumplanung geben in der bestimmt wird, wo Wölfe toleriert werden und wo sie nichts zu suchen haben“, fordert Gernot Schmidt. Noch hätten wir genügend Zeit, in aller Ruhe und Sachlichkeit diejenigen Entscheidungen zu treffen, die bei einem weiteren Anwachsen der Wolfspo-pulationen unausweichlich sein werden. Das ist die eigentliche Botschaft zum Tag des Wolfes!

Wolf belehrt Verweigerungsministerin Hendricks noch in der Nacht eines Besseren

Wolf belehrt Verweigerungsministerin Hendricks noch in der Nacht eines Besseren

Junghanns: „Die Politik lässt uns beim Biber allein, der Wolf kommt dann in der Nacht noch gratis dazu!“

Nach Kormoran, Fischotter und Biber setzt nun auch der Wolf dem Teichwirt Christoph Junghanns zu. In der Nacht vom 2. zum 3. September haben Wölfe des Teichland-Rudels in der Teichwirtschaft Eulo bei Forst vier Schafe gerissen. Eine kleine Herde von insgesamt 10 Schafen grast seit Jahren zwischen den Teichen. Die „biologischen Rasenmäher“ halten die Vegetation auf den Teichdämmen kurz und sichern deren Standfestigkeit. Diese sanfte Grünpflege hilft, Kosten der Teichpflege zu senken.

Bislang gab es in den Teichen nur Probleme mit gefräßigen Fischliebhabern wie Kormoran, Silberreiher und Fischotter. In den letzten Jahren kam der Biber hinzu, dessen Grabungen in den Teichdämmen zu Dammbrüchen führen können und ständig repariert werden müssen. „Dass uns jetzt auch noch Wölfe zusetzen, bringt das Fass zum Überlaufen!“, so Christoph Junghanns.

Gemeinsam mit Sohn Benjamin verbringen sie täglich Stunden damit, Kormoranschwärme möglichst schnell von den Teichen zu vertreiben und so ihren Fischertrag zu schützen. Zugleich müssen sie ständig nach vom Biber verursachten Schadstellen in den Teichdämmen suchen und diese umgehend  beseitigen. Jetzt sollen sie nach den Empfehlungen von Mitarbeitern des zuständigen Landesamtes zusätzlich in bessere Zäune und ein stärkeres Weidezaungerät investieren.

„Wir kommen kaum noch zu unserer eigentlichen Arbeit in den Teichanlagen und unter dem Strich stellen die Schäden durch geschützte Arten bzw. die Maßnahmen zu deren Eindämmung die Rentabilität der Teichbewirtschaftung infrage“, sagt Christoph Junghanns. „Wir versuchen hier, im Einklang mit der Natur und so ökologisch wie möglich Fische zu produzieren. Auch ohne Kormoran, Biber, Wolf & Co. ist das schon schwer genug. Dass uns das ausgerechnet streng geschützte Tierarten Stück für Stück unmöglich machen, ist bittere Ironie des Schicksals“. Junghanns fordert mehr Unterstützung für jene Bewirtschafter, die geschützten Arten Lebensräume bieten und zugleich von diesen geschädigt werden. Zudem müsse der Schutzstatus nicht mehr gefährdeter Arten wie Kormoran, Biber und Wolf hinterfragt und angepasst werden, um deren Anzahl und damit die von ihnen verursachten Schäden auf ein vertretbares Maß regulieren zu können.

Politik darf sich nicht hinter Verbandsklagen verstecken!

Politik darf sich nicht hinter Verbandsklagen verstecken!

Müller: „Nun ist der Ministerpräsident gefragt –Politik muss klare Positionen vertreten und deutliche Rahmenbedingungen setzen!“

Zu den heute bekannt gewordenen Äußerungen des Verbraucherschutzminister Markov, nach denen dieser sich für ein Verbandsklagerecht für Tierschutzverbände ausspricht, erklärt Vorstand Rüdiger Müller:

Was wir heute erleben, können wir nur als Brandenburgisches Sommertheater der besonderen Art bezeichnen. Während Agrar- und Umweltminister Vogelsänger eine klare Position bezieht, widerspricht Verbraucherschutzminister Markov und will das politische Versteckspiel kultivieren. Die Landnutzer in Brandenburg verlangen von der Politik klare Aussagen und Rahmenbedingungen. Es darf nicht zur Methode werden, dass sich die Landespolitik vor Entscheidungen drückt und gleichzeitig hinter billigem Populismus versteckt.

Wenn in der Bevölkerung der Wunsch nach veränderten Rahmenbedingung artikuliert wird, dann ist die Politik aufgerufen, sich dieser Debatte zu stellen und gegebenenfalls gesetzgeberisch zu reagieren. Mit einem Verbandsklagerecht ohne klare Regeln flüchtet die Politik vor der Debatte und schiebt das Problem auf die Landnutzer, die Landkreise und die Gerichte ab: Frei nach dem Motto: „Streitet euch doch vor Gericht!“

In dieser Situation verlangen wir vom Ministerpräsident eine klare Ansage! Die Landnutzer brauchen kein Chaos in der Landespolitik, sondern klare und verlässliche Positionen. Der gesellschaftlichen Debatte stellen wir uns dabei genauso offen, wie wir es von der Politik verlangen!

Gründung Forum Natur Brandenburg

Gründung Forum Natur Brandenburg

Schmidt: „Wir werden die Interessen derer bündeln, die unsere Kulturlandschaften seit jeher nachhaltig hegen, pflegen und gestalten!“

Potsdam ● Mit dem am 14. Juli erfolgten Gründungsbeschluss und dem Beitritt der Gründungsmitglieder ist in dieser Woche ist als neuer Verband das „Forum Natur Brandenburg“ entstanden. Die Interessenvertretung, die sich als Dachverband verschiedener Verbände, Initiativen und Einzelpersonen versteht, wird sich für den Schutz, die nachhaltige Nutzung und die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen in der gewachsenen Kulturlandschaft Brandenburgs einsetzen. Zum Vorsitzenden des Verbandes wählten die Gründungsmitglieder Gernot Schmidt, ihm zur Seite stehen als stellvertretende Vorsitzende Udo Folgart und Rüdiger Müller. Weitere Mitglieder des Vorstandes sind Dr. Dirk Henner-Wellershoff, Gunter Fritsch und Carl von Lüninck. Die Gründungsmitglieder des Forum Natur Brandenburg sind der Grundbesitzerverband Brandenburg, der Waldbesitzerverband Brandenburg, der Landesjagdverband Brandenburg, der Landesbauernverband Brandenburg, der Landesfischereiverband Brandenburg/Berlin, der Landesanglerverband Brandenburg, der Bauernbund Brandenburg und die Landesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer in Brandenburg.

Schmidt betonte im Anschluss an die Wahl, dass das Forum Natur Brandenburg antrete, um die von Menschen seit Jahrhunderten geprägte Kulturlandschaft Brandenburgs als schützenswerte Umwelt erlebbar zu bewahren. „Dabei ist es uns ein besonderes Anliegen, dass die Interessen derjenigen gewahrt werden, die diese Landschaften seit Generationen um ihrer eigenen Existenz willen nachhaltig hegen, pflegen und gestalteten“, so der Vorsitzende. Man verstehe sich diesbezüglich als wahrer Umweltverband, dem es vor allem auch um eine Versachlichung der teils emotional geführten Debatten rund um Landnutzung und Naturschutz gehe. Das Land und die Menschen miteinander zu versöhnen und dabei klar zu machen, dass wir unsere reichhaltige Natur nur mit den Menschen und nicht gegen sie erhalten können, sei dabei der besondere Anspruch des Forums.

Zum Geschäftsführer des „Forum Natur Brandenburg“ bestellte der Vorstand in seiner konstituierenden Sitzung den ehemaligen Abgeordneten des brandenburgischen Landtages, Gregor Beyer. Er wird die hauptamtliche Arbeit der Geschäftsstelle verantworten und die Kampagnentätigkeit der Verbände koordinieren. „Ich freue mich sehr auf die vor mir liegende große Herausforderungen, die nahtlos an meine langjährige Tätigkeit in den Bereichen Landnutzung und Naturschutz anknüpft“, betonte Beyer nach seiner Berufung. Neben den bereits initiierten Vorhaben, wie beispielsweise die Kundgebung im Rahmen der Biberanhörung der vergangenen Woche vor dem brandenburgischen Landtag, führte Beyer vor allem das große Thema der FFH-Managementplanungen als Arbeitsschwerpunkt des neu gegründeten Verbandes an.

Das Forum Natur Brandenburg wird seinen Geschäftssitz in Potsdam einrichten. Von hier aus sollen die landesweiten Kampagnen und die Verbandstätigkeit koordiniert werden. Neben dem Aufbau der Geschäftsstelle steht dabei das weit gefasste Aufgabenspektrum des Forum Natur Brandenburg im Mittelpunkt der Arbeit. So hebt die Satzung beispielsweise auch auf die Kinder- und Jugendarbeit als Vereinszweck ab. Aufgabe wird es auch sein, konkrete Projekte zu entwickeln und nach außen zu vertreten, bei denen die Bedeutung der unterschiedlichen Nutzungsarten in den Fokus gestellt werden.